Solidarität mit dem Kampf gegen US-Internetzensurgesetze

Heute am 18.01.2012 schalte ich mal den Hintergrund auf Schwarz, um mich mit den Aktionen zu solidarisieren, die es heute gegen die geplanten Internetgesetze der  USA Sopa und Pipa (vgl. KhanAcademy) gibt.

Siehe:
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,809499,00.html

Upgrade:

Man kann sagen, was bringts, wenn wikipedia einen Tag lang seine Seite schwarz macht? Die Interessen der Film- und Medienbranche bestehen weiter, Urheberrechtsverletzungen technisch unterbinden zu wollen (wie z..B. in der taz vom 19.1.12). Natürlich hat es auch einen Nulleffekt, wenn Heinos Netzblog einen schwarzen Hintergrund geschaltet hat. Ich denke, diese gebündelten Aktionen haben sehr wohl Aufmerksamkeit erzeugt. Wenn die deutsche Blogszene da nicht mit gespielt hätte, wäre die Berichterstattung darüber nicht in die deutsche Tagesschau gekommen. Damit wird nichts verhindert, aber eine Diskussion um die freien Rechte im Internet bleibt am Köcheln, und sie ist sicher nicht einfach, wenn man z.B. an mögliche Kollateralschäden bei der Bekämpfung von Kinderpornografie im Internet denkt. Mir fehlt die Expertise, um über die beiden geplanten Gesetze im Detail  diskutieren zu können, aber die wohl angedachte Mithaftung von Informationsbereitstellern im Falle eines „illegalen“ Links betrifft einen auch als kleiner Blogger.

Beispiel: um mich der riesigen Spammenge zu erwehren, die täglich auf meine Kommentarfelder prasselt, nutze ich inzwischen das einzig wirksame Anti-Spamprogramm Aksimet. Aksimet ist eine amerikanische Firma, die natürlich jeden Kommentar, der kommt, abgreifen muss, um zu prüfen, ob die IP des Senders in seiner Spamdatei ist. Wenn ja, wird er als Spam indiziert. Jede IP, die bei mir anfragt, muss bei dieser Prozedur von der Firma gelesen und gespeichert werden, was nach deutschem Datenrecht nur mit Einwilligung des Besitzers der IP legal ist. D.h. rechtmäßig müsste ich in meinem Kommentarfenster noch einen Bestätigungslink anbringen, dass der Kommentierende sich einverstanden erklärt, dass seine IP kurzfristig gespeichert wird.  Ich frage Euch, wer hat dann noch Lust einen Kommentar abzugeben? Also verzichte ich auf dieses Kästchen, und öffne damit meine Tür irgendeinem gewissenlosen Kanzeleibetrieb, der sein Geld durch Abmahnungen von kleinen Internetbetreibern verdient. Das Beispiel ist ganz typisch für die schwierige Rechtssituation in offenen Netzen. Ich finde es gut, dass nicht jeder meine IP einsammelt, wenn ich irgendwo surfe und lese, dass dies per Gesetz verboten wird. Aber im Kontext meines freien Kommunikationsangebotes ist diese Bestimmung kontraproduktiv. (Wenn es allerdings die übrigens zu 99% aus den USA (angelsächsischer Bereich)  stammenden Spams nicht gäbe, bräuchte ich Aksimet nicht).

 
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