am 16.12.2011 halte ich (meinen ersten) virtuellen Vortrag mit Skype. Es handelt sich um ein Seminar in Belgrad, die Studierenden sind Lehramtskandidaten, das Thema ist „Von Rio zur Bildung für nachhaltige Entwicklung in Deutschland.“ Es ist eine professionelle Übersetzerin an Bord, die in Belgrad meine Ansage simultan übersetzt.
Wenn man in Skype den Bildschirm freigibt, dann sehen die Empfänger mich nicht mehr, und das Bild der WEB-Cam in Belgrad ist so klein, dass ich die Zuhörer auch nicht sehe. Damit habe ich das Problem, dass ich blind an eine Zuhörerschaft rede, von der ich nicht weiß, ob sie mitgeht, oder ob sie sich schon langweilt. Und nicht ich rede zu den Hörern, sondern meine Übersetzerin spricht zu ihnen. (Die Powerpointfolie hatten wir in serbisch übersetzt, so dass die Studies in ihrer Sprache mitlesen konnten.)
Nächstes Problem, das Thema war sehr weitgespannt, anspruchsvoll, so dass ich ziemlich abstrakt und gerafft vortragen musste. Auflockernde Scherze, sind mir dabei nicht gelungen, wahrscheinlich war das etwas tröge. Und als ich dann am Schluss darum bat, mir Fragen zu stellen, habe ich zwar die Bildschirmübertragung wieder abgestellt, aber ich habe in der Aufregung auf meinem Bildschirm nicht mehr mein eigenes Bild gefunden, so dass ich nicht sehen konnte, wie ich gerade rüber komme. So ganz glücklich war ich nach den gut 40 Minuten (wahrscheinlich für eine fremdsprachige Skypeeinlage bereits zu lange) nicht. Mein Partner mailte mir zurück, dass die Inhalte über die Übersetzung nicht so ganz einfach zu verfolgen waren, und der Vorwissensstand seiner Studierenden gering, aber er wolle gerne weiter mit mir experimentieren.
Immerhin, einen Flug, oder eine Zugfahrt gespart, d.h. der ökologische Fußabdruck dieser virtuellen Einlage war sehr viel geringer, als wenn ich da präsent erschienen wäre. Adieu, Vortragstourismus – Belgrad wäre sicher eine spannende Stadt gewesen.