e-learning

Lernen im Netz ist Ende der 90er und Anfangs 2000 als großer hype betrachtet worden. Wer Forschungsgelder wollte, musste nur E-learningversprechen abgeben, und schon flossen die Mittel. Für „content“ (Inhalte auf Lernseiten), die keiner wollte, wurden Millionen verbrannt, und bald kehrte Frust ein, weil sich die e-learning Angebote bei den Nutzern keiner Akzeptanz erfreuen wollten. Der Glaube, man könne mit dieser Lehr-Revolution ordentlich Bildungsgelder sparen, und auf den klassischen Pauker einst ganz verzichten, erwies sich auf die Schnelle nicht als einlösbar. Etwa seit 2005 geistert das „blended learning“ durch die Lande, was ein Mix aus Präsenz- und Online-Angeboten darstellt. Jeder Anbieter, ob privat oder Uni preist auf seiner Homepage das blended learning, um modern zu erscheinen, gehört das dazu. Sieht man genau auf die Angebote, so ist auch das immer noch mehr marginal als allgemein. Mit WEB 2.0 ist ein neuer hype im Gange, das „social learning“. Das soll heißen, Studierende wählen sich ihre Onlinelerntools selbst, sie twittern und bloggen selbstgesteuert zum Kompetenzerwerb, die Lehrenden begleiten nur noch stützend/beratend diesen Prozess. Auch das ist heute noch mehr Wunsch als Realität. Die Seminaraufgabe wurde früher Handgeschrieben, dann PC-geschrieben zu Papier gebracht, dann per Mail zum Seminarleiter geschickt, dann als Beitrag auf eine Lernplattform hoch geladen und heute soll sie in einem eigenen Blog verfasst werden, die die Mitstudies kommentieren müssen, sonst gibts keinen Schein 😉 – wo ist da der pädagogische Fortschritt?

Mit netzgestützten Lernwerkzeugen kann man blenden, sie haben keinen inhärenten Mechanismus zu besseren Pädagogik. Wir alle müssen noch einiges lernen, um pädagogisch sinnvolle Settings zu installieren, die das Lernen verbessern und wirklich zu mehr Autonomie und Selbstverwirklichung bei Lernenden führen.

 

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