Neue Medien und Nachhaltigkeit

Die Frage, wie verhalten sich Neue Medien und Nachhaltigkeit, ist schon wegen der begrifflichen Unschärfen schwer zu taxieren. Ich habe im Blog breits einen Band des Grimme-Instituts dazu besprochen, und es wird im Jahrbuch des FORUM Umweltbildung, Wien, ein Beitrag von mir erscheinen. Angesichts der massierten Infragestellung der Neuen Medien durch die jüngsten anti-Flüchtlingsauswüchse im Netz versuche ich hier noch eine Klarstellung.

Man kann die „Neue Medien“ rein technologisch definieren als digitale Träger von Kommunikation, bzw. als digitale Träger für Text-, Bild-, Ton- und Videobotschaften. Mit der Zusatzbedingung, dass Bearbeitung und Austausch der Medien vernetzt über jegliche Raumgrenzen möglich ist. In diesem Sinne sind die Neuen Medien die computergestützte Hardware der modernen Kommunikationsmaschinen. Kassettenrekorder, Overhead-Projektor oder das alte analoge Telefon gehören danach zu den „alten“ Medien.
Man kann unter den „Neuen Medien“ aber auch die internetbasierten „Sozialen Netzwerke“ verstehen, die mehr eine gesellschaftliche Nutzungsform der computer- und internetbasierten Hardware darstellen.
Man kann als Drittes postulieren, dass Hardware und Nutzung untrennbar verwoben sind und erst in Ihrer Einheit die Neuen Medien darstellen.

Will man die Nachhaltigkeitskriterien für Neue Medien diskutieren, kommen die Aspekte ressourcenschonend, sozial- und wirtschaftsverträglich ins Spiel. Ein sehr simples Mobiltelefon mag gegenüber einem analogen Festnetztelefon bzgl. der aufgewendeten Ressourcen im Vorteil sein, da aber die halbe Menschheit inzwischen so ein Ding in der Tasche trägt, während nur ein Bruchteil der Menschen ein Festnetztelefon besitzen, verschwindet der Ressourcenvorteil wegen des Mengeneffektes. Dieses einfache Beispiel zeigt, man wird der Nachhaltigkeitsfrage nicht gerecht, wenn man nur die einzelne Hardware analysiert, man muss sie im Kontext ihrer Nutzung sehen, um den Gesamteffekt beurteilen zu können. Dem negativ zu bewertenden Ressourceneffekt kann man aber einen sozial positiver Effekt zur Seite stellen. Ist es nicht gut, dass mittels Mobiltelefon (fast) alle Menschen Zugang zur Kommunikation mit anderen haben, während zur Festnetztelefonzeit besonders in Entwicklungsländern nur wenige Privilegierte diese Möglichkeit hatten? Was bedeutet die gesteigerte Kommunikationsmöglichkeit? Sind die Menschen heute glücklicher, wenn sie jeden anderen an jedem Ort zu jeder Zeit erreichen können?
Wie steht es mit der wirtschaftlichen Seite des Mobiltelefons? Es wird wesentlich in Asien produziert. China und die „Tigerstaaten“ produzieren nicht besonders sozialverträglich, aber relativ zum vorindustriellem Stand leiden die Massen heute weniger Not, die Pro/Kopf-Einkommen zeigen eine positive Entwicklung.
Wollte man bei diesem einfachen hier nur gröbst gezeichneten Telefon-Beispiel ins Detail gehen, käme sehr schnell heraus, dass man zu jedem Nachhaltigkeitskriterium auf Wertungsfragen stößt, zu denen es keinen Konsens gibt. Man kann also im Grunde zum Komplex „Neue Medien“ keinen wissenschaftlich stichhaltigen Nachhaltigkeitsdiskurs führen, man kann diese Frage nur „politisch“, bzw. subjektiv bewertend angehen.

Wem ein grünes, leicht wertkonservatives Herz schlägt, der wird sehr schnell bzgl. der Neuen Medien zu einem vernichtenden Nachhaltigkeitsurteil kommen. Unbestritten ist, dass die Hardware der Neuen Medien eine erhebliche Ressourcenbelastung darstellen. In Mikrochips, Platinen, Kühlaggregaten, etc. sind wertvolle Rohstoffe verbaut, die meist unter ökologisch und sozial fragwürdigsten Bedingungen gehoben und verarbeitet werden. Die Produkte haben allein wegen des ständigen Fortschritts extrem kurze Lebenszyklen und werden nur völlig unzureichend recycelt.

Auf der sozialen Nutzungsseite wimmelt es nur so von Kollateralschadensberichten.
Sei es, dass das Gehirn verdumme, sei es, dass wir sozial verkümmern, sei es, dass sich die Kluft zwischen Wissenden und Unwissenden vergrößere, sei es, dass mit der Verfügung über die schnellsten Rechner (Sirenenserver), sich die globalen Machtverhältnisse verschieben, sei es, dass unsere Privatsphäre verdampfe, sei es, dass in der Filterbubble unsere Kreativität ertränkt wird, etc.
Keines dieser Argumente ist völlig falsch, es lassen sich für alle Belege aufführen. Dennoch wird man allein mit diesem Negativkatalog dem Phänomen „Neue Medien“ nicht gerecht. Es gibt ebenso einen „Positivsaldo“, ohne den sich die Neuen Medien überhaupt nicht ausgebreitet hätten. „Schlechte“ Phänomene sind häufig die Kehrseite einer „angenehmen“ Nutzung. Wer sich freut, dass er von überall jederzeit unendlich viel Informationen ziehen kann, der darf sich nicht wundern, dass er damit auch selbst jederzeit erreichbar und im Kontext von Arbeitsverhältnissen auch einsetzbar ist. Wer sich über die Filterbubble (in Suchanfragen wird das beantwortet/gefiltert, was vorher im Prinzip bereits erfragt war) beklagt, muss sich fragen lassen, was wäre, wenn eine Suchanfrage ungefiltert, einfach in alphabetischer Reihenfolge über den Bildschirm tanzen würde? Wer mit Blick auf den computersüchtigen Nerd auf die soziale Verarmung weist, der ignoriert, dass soziale Netze ebenso reale soziale Beziehungen generieren können.
Eine Nutzungsform ist nicht einfach technologiebedingt da, sondern sie wird teilweise erzeugt oder es gibt indirekte Mechanismen, die dazu führen können, dass sich diese Form gesellschaftlich durchsetzt, bzw. von der überwältigenden Mehrzahl der Nutzer genutzt wird. Dann ist es allerdings schwer, sich als Einzelner gegen diese Nutzungsform zu stellen. Nachdem die Lohntüte gesellschaftlich gestorben war, wurde das Bankkonto das allgemeine Geldtransfermittel. Ein Bankkonto ist damit nicht mehr eine Technologie, die ich aus freier Entscheidung wählen kann, sondern ich muss es akzeptieren, oder sehr große Einschränkungen in Kauf nehmen.

Allen Unkenrufen zum Trotz sehe ich ein hohes demokratisches Potential in den Nutzungsformen der Neuen Medien, das sich allerdings nicht von selbst einstellt, sondern das auch nur in Verbindung mit einer demokratischen Gesellschaft funktioniert. Wenn das Ziel einer nachhaltigen Entwicklung eine Gesellschaft ist, die nicht nur ein gutes naturverträgliches Maß erreicht hat, sondern auch eine freie Entfaltung seiner Individuen mit einer hohen gesellschaftlichen Partizipation unter humanen Arbeitsbedingungen, dann sind die Neuen Medien eine adäquate Verkehrsform. Die Netztechnologie erlaubt es, dass wir sehr effizient aus dem globalen Fundus Information zu politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ereignissen ziehen können. Darüber hinaus kann jeder sein Wissen, seine Neigungen, seine Teilhabe veröffentlichen, d.h. persönlich geschützt oder offen der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Der Netzbürger ist nicht bloßer Informationsempfänger, er ist auch Sender. Damit das auch „befriedigend“ funktioniert, muss die Netzinfrastruktur stimmen, und es muss eine Kultur der Teilhabe entwickelt sein. Beides ist bislang in Ansätzen entwickelt.

Die für die Neuen Medien wesentliche Netzinfrastruktur ist privatisiert. Dass zu einer Suchanfrage im Netz zu einem Kochrezept in einer Zehntelsekunde höchst relevante Informationen auf dem Bildschirm erscheinen, kommt nicht von Ungefähr. Bei Google wird dazu in zwei Serverfarmen parallel mit ausgebufften Suchalgorithmen operiert, die aus unglaublichen Datenmengen so schnell die Treffer holen. Eine solche Anlage hat die Größe einer Fabrikhalle mit dem Stromverbrauch einer Kleinstadt. Das kostet richtig viel Geld. Die Informationen, die da gezogen werden, müssen zuvor von Menschen aufbereitet und irgendwo abgelegt sein. Noch wird das Wissen im Netz meist frei von Bürgern oder Institutionen zur Verfügung gestellt. Die Inhaltsaufbereitung im Internet ist eine geistige Vergesellschaftungsmaschine, was nachhaltig betrachtet sehr zu begrüßen ist. Die Hardwarekosten holt sich der private Konzern über Datenklau und Datenvermarktung herein, womit er ein sehr profitables Geschäftsmodell unterhält. Genau an diesem Punkt sitzt allerdings die „Nichtnachhaltigkeitsstelle“, denn mit der privaten Verfügung über die Datenkommunikation gewinnt der Konzern ein Wissen über seine Nutzer, das um so mächtiger wird, je mehr Netznutzungen der Einzelne vornimmt (Recherche, Käufe, Zahlungen, Kontakte im Netz, etc.). Der bekannte Witz, dass Google heute schon weiß, was ich morgen im Netz kaufen werde, ist nicht so absurd, wie er klingt. Die mit „BigData“ bezeichneten Analysen sondieren ungeheure Datenmengen, indem sie statistisch, heuristisch oder neuronalnetzbasiert Muster extrahieren, die für Nutzerklassen bis hin zum Individuum immer bessere Verhaltensprognosen erzeugen können. Wenn der Markt weiß, welche Entscheidungen der Kunde vornehmen wird, kann er sich darauf einstellen. Von Amazon weiß man inzwischen, das es schwankende, individuell taxierte Preise für seine Produkte offeriert. Die unabhängige Marktwahl ist damit gefährdet, die Freiheit des Konsumenten beschnitten. Dieser Ausschlachtungsprozesse der Nutzerdaten betreibt nicht nur Google, sondern auch Facebook, Microsoft, Apple, Amazon, etc. ebenso.

Kommen wir zur Kultur der Teilhabe. Sieht man davon ab, dass die sozialen Netze Facebook, Google+, Twitter, WhatsApp, etc. von Datenkraken betrieben werden, dann sind die technischen Möglichkeiten, die diese Plattformen bzgl. sozialer Kommunikation bieten, gar nicht so schlecht. Man kann die aktuellen schlimmen Nutzungsbeispiele der übelsten Hasstiraden z.B. zur Flüchtlingsfrage, oder das Mobbing von Schülern und Lehrern, oder die pädophilen Nischen im Netz oder die Verherrlichung terroristischer und nationalsozialistischer Ideologien, etc. nicht den Betreibern anlasten. Einer Hass-Dumpfbacke ist es egal, ob eine Serverfarm genossenschaftlich, staatlich oder privat geführt wird. Was früher am Stammtisch ausgekotzt wurde, postet man heute ins Netz. Wenn eine Strömung politisch salonfähig wird, postet man auch mit eigenem Namen, wenn die Gesellschaft eine Strömung richtig sanktioniert, verschwinden die Kommentare wieder. D.h. das Netz ist der Spiegel des gesellschaftlichen Zustandes. Wer sich darüber mokiert, dass in Facebook Katzenfotos und -Filmchen einen Spitzenrolle einnehmen, darf das nicht den sozialen Medien anlasten, es ist das, was die Basis am meisten interessiert. Wem das für ein kulturell nachhaltiges Niveau nicht ausreicht, der sollte die Bildung im Lande verbessern, aber nicht gegen die Medien wettern.
Facebook kennt Partizipationsbeispiele, die man sich auch als Nachhaltigkeitsapostel besser gar nicht vorstellen kann. In einer herunter gekommenen Straße Bolognas hat eine kleine Initiative begonnen, die Bürger auf einer Facebook-Nachbarschafts-Seite einzuladen, um dort die lokalen Probleme und persönlichen Fragen der Anwohner zu diskutieren und anzupacken. Mit Hilfe dieses virtuellen Netzwerkprojektes wurden reale Nachbarschaftsfragen und die lokale Lebensqualität spürbar verbessert. Virtuell kommunizieren und vor Ort real umsetzen, war dort eine Einheit. Man sollte sich eigentlich wundern, wieso es nicht Millionen solcher Facebook-Initiativen gibt? Es liegt nicht an Facebook, sondern an einer mangelnden Kultur der Teilhabe – hier gibt es noch sehr viel zu entwickeln! Auch der in medial konservativen Kreisen viel geschmähte Twitter-Dienst ist zwar „nur“ als Kommunikationswerkzeug für „beiläufiges Gezwitscher“ entwickelt worden, und man mag bissige Glossen über dümmliches Geplänkel von Stars und Politikern mit ihren Millionen Followern schreiben, dessen ungeachtet ist mit dem Hashtag-Mechanismus ein sehr mächtiges Werkzeug für gesellschaftliche Teilhabe entwickelt (vgl. mein Blog-Beitrag dazu) worden. Man muss das nur nutzen! Die Werkzeuge Etherpad oder GoogleDocs sind die adäquaten Formen, um in einer globalisierten Welt sehr effizient gemeinschaftlich Texte zu entwerfen oder zu redigieren. Usw., usw.

Wer die Neuen Medien somit unter dem Leitbild nachhaltige Entwicklung subsumieren will, wird sich nun fragen, welche Strategien gibt es, das partizipative Potential der Neuen Medien mehr zu heben, und die Ressourcenschädlichkeit mehr einzudämmen?

Schon lange führt der Markt mit seinen Rohstoff- und Energiekosten zu tendenzieller Einsparung. Gäbe es den „Bumerangeffekt“ nicht (die mit der Miniaturisierung und Verbilligung erzeugte massenhafte Verbreitung), dann hätten wir längst einen Rückgang im Ressourcenverbrauch. Google baut Serververfarmen in Finnland in alte Papierfabriken neben Wasserkraftwerke, womit nicht neu versiegelt, weniger gekühlt und erneuerbare Energie genutzt werden kann. Bei Vielen hat das Tablet den früheren Desktopcomputer oder das Notebook abgelöst mit dramatisch geringerem Energieverbrauch. Die Recyclingverfahren sind verbesserungsfähig, und es ist eine technologisch neue Prozessorgeneration in der Forschung, die noch kleiner sein wird und nicht das Wärmeproblem haben wird. Schutz der Umwelt und bessere Lebensbedingungen für die Arbeiter stehen in den asiatischen Ländern auf der Agenda, auch da ist Besserung in Sicht. Ressourcenseitig muss man nicht bange sein.

Sehr viel schwieriger ist die Frage zu klären, unter welchen Bedingungen das Netz nicht mehr die Perversion seiner selbst sein bräuchte. Zur Frage des „Dataminings“ sehe ich keine Lösung in der Verstaatlichung oder der Nationalisierung. Wenn man Staaten zu den Betreibern der großen Datenbanken und sozialen Netzwerke macht, dann ist in mindestens 2/3 der Welt das Internet als freier Bewegungsraum gestorben, denn die Mehrheit unserer Staaten sind von korrupten diktatorischen Eliten geführt – dann lieber doch Google! Auch widerspräche ein jeweils nationales oder kontinental administriertes Netz dem Anspruch der Globalität. Wenn ich recherchiere, will ich nicht nur deutsches, oder europäisches Wissen ziehen können, der Reiz liegt im globalen Zugriff. Denkbar ist vielleicht ein Angriff auf die Konzerne, indem man kleinere Serverfarmen genossenschaftlich gegen Gebühren betreibt, und diese sehr intelligent global vernetzt. Technologisch und vielleicht auch ökonomisch ist das machbar, aber was ist mit der genossenschaftlichen Serverfarm im Iran oder in China?? Wenn diese Farmen global vernetzt sind, müssen nur in einer die schmutzigen Finger des Geheimdienstes involviert sein, um damit auch überall involviert zu sein. Mit den Konzernen leben, und den Datenschutz stärker regulieren ist eine realpolitische Chance.

Wie steht es mit der Kultur der Teilhabe am sozialen und politischen Leben? Da muss zuerst mit dem Irrglauben aufgeräumt werden, man könne mit sozialen Netzen Revolutionen machen, oder sie würden die Demokratisierung vorantreiben (hierzu hat Morozov genügend geschrieben). Eine freie Meinungsäußerung im Netz zu öffentlichen Angelegenheiten braucht den Schutzraum der Meinungsfreiheit in einer funktionierenden Demokratie. Aber auch die freie Äußerung im Netz hat Grenzen. Noch bevor der Begriff „soziale Netze“ auftauchte, gab es in Fachforen die heute altmodisch anmutende „Netiquette“, in der Regeln für respektvolles Kommunizieren festgeschrieben waren. Man hat offensichtlich sehr früh bemerkt, dass Anstandsschranken schnell fallen können, wenn der Partner, mit dem man kommuniziert, nicht leiblich gegenüber steht. Virtuelle Kommunikation und gemeinsames virtuelles Zusammenarbeiten will gelernt sein, so wie auch ein realer angenehmer menschlicher Umgang und Teamarbeit gelernt wird. Vieles Üble im sozialen Netz ist der Unwissenheit und der Unfähigkeit, eine Netzkommunikation zu vollziehen, geschuldet. Wer einen Tweet mit dem Haschtag #Deutschland und dem Zusatz „hängt die Volksverräterin Merkel“ ins Netz schickt, der hat nicht mit der Öffentlichkeit kommuniziert, sondern nur eine ungebremste Wutemotion ausgekotzt. Der Ruf nach dem Galgen und der Begriff aus der nationalen Mottenkiste kennzeichnen den „Wutbürger“ als wenig gebildet, er kennt nicht den Artikel 1 des Grundgesetzes „die Würde des Menschen ist unantastbar“ und er hat sich nicht ernsthaft mit dem Nationalsozialismus beschäftigt. Die Anzahl so denkender Menschen kann man mit einem guten Bildungssystem und einer relativ ausgewogenen Einkommensverteilung in einer demokratischen Gesellschaft gering halten. Wenn sie in sozialen Netzen „hochgespült“ werden, sollte man das gelassen nehmen.
Was die gesellschaftliche Teilhabe an nachbarschaftlichen oder kommunalen Projekten anbelangt, so kann die nicht über ein soziales Netz initiiert werden. In der Regel muss erst eine real agierende Gruppe da sein, und etwas vorantreiben. Dann kann die virtuelle Kommunikation diesen Prozess effizient unterstützen, weitere Interessierte gewinnen und Aufgaben übernehmen. Wer z.B. mit einer Idee im Kopf ein Crouwdfunding startet, wird schnell merken, dass ihm niemand etwas spendet. Er muss schon real etwas auf die Beine stellen, es gut darstellen, eine eigene Vernetzung bereits haben, und dann steigen vielleicht die virtuellen Förderer ein. D.h. unter Nachhaltigkeitsperspektive kann man nicht vom Netz erwarten, dass es Partizipation erzeugt, es kann diese nur sehr effizient unterstützen.

 

Die Neuen Medien sind weder per se „nicht“-nachhaltig und haben keinen Automatismus zur Nachhaltigkeit inhärent. Man muss sie intelligent nutzen, und dazu haben sie großes Potential.

 
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