Rio + 20

Wie steht es um die „Nachhaltigkeit“ / sustainable development (SD) / Zukunftsfähigkeit in der Welt? Wir feiern vom 20.-22. Juni in Rio den 20 Geburtstag dazu. Es wird wieder viel CO2 der reisenden Delegationen emittiert, wird es sich gelohnt haben?

Es gibt bereits etliche Vorbereitungen auf internationaler und nationaler Ebene. Zum besseren Verständnis sei hier  der „Riofolgeprozess“ kurz referriert. Der Begriff (SD) wurde in der Brundlandt Kommission 1989 geprägt und 1992 auf der ersten Weltentwicklungsgipfelkonferenz in Rio als Entwicklungskonzept für die Welt völkerrechtsverbindlich in mehreren Papieren (z.B. Agenda 21) festgezurrt.

Rio+5 New York, 23-27 June 1997 Hier hat die eigens eingerichtete Commission für sustainable development (CSD) einen ersten Rückblick gehalten. Man stellte fest: „The United Nations Conference on Environment and Development was a landmark event. At that Conference, we launched a new global partnership for sustainable development – a partnership that respects the indivisibility of environmental protection and the development process. It is founded on a global consensus and political commitment at the highest level.“  Und man folgerte: „Our focus at this special session has been to accelerate the implementation of Agenda 21 in a comprehensive manner and not to renegotiate its provisions or to be selective in its implementation.“ Von den zahllosen erstellten Reports ist einer mit Bezug auf Kap. 36 der Agenda 21 für die Bildung wichtig: Promoting education, public awareness and training. Darin heißt es: „three main objectives need to be addressed:
(a) To reorient education towards sustainable development through reform
of education as a whole rather than through adjustment or adding on of separate
new components to existing curricula. ..“ Das bedeutet ganz klar, dass sich BNE auf das gesamte Bildungssystem beziehen soll!

Rio+10 2002 in Johannesburg hielt man wieder Rückschau, ermahnte die Länder zur weiteren Umsetzung, freute sich, dass es inzwischen Kyoto gegeben hatte und natürlich konstatierte man erhebliche Defizite an der Umsetzung von SD. Das Forum Umwelt & Entwicklung, ein Zusammenschluss deutscher NGOs zu Umwelt- und Entwicklungsfragen, hat für die deutschen Leser eine eigen Hompage Rio-10 zum nachlesen erstellt. Für die Bildung wichtig ist der Beschluss, eine Dekade zu installieren: „In December 2002, the United Nations General Assembly (UNGA) adopted
resolution 57/254 to put in place a United Nations Decade of Education for
Sustainable Development (DESD), spanning from 2005 to 2014. UNESCO was
requested to lead the Decade and develop a draft International Implementation
Scheme (IIS)
for the Decade“. In dieser Dekade spielt Deutschland den Musterknaben in Punkto frühzeitiger und vollständiger Erfüllung der Auflagen, während kleinere Länder (z.B. aus dem ehemaligen Ostblock) sich erheblich schwer tun, weil sie auch kaum etwas zur BNE-Entwicklung unternehmen.

Rio+20. Es geht  um 3 Hauptthemen: Green Economy, Armutsbekämpfung und Institutionen der UN für SD verbessern.                Rio+20 hat einen Newsletter herausgegeben, der über Vorbereitunegn referiert.
Es wir auch einen „peoples summit Rio + 20“ in Rio geben, eine Art Sozialforum der NGOs
In Deutschland gab es schon Tagungen:

7.-9.12.2011 Hannover Rio+20 – Nachhaltig vor Ort! & Fünfter Netzwerk21 Kongress. Dabei wurde diskutiert, wie man in den Kommunen eine nachhaltiuge Finanzplanung unterhalten kann. Eine Resolution soll nach Rio geschickt werden.

7. Nachhaltigkeitsforum im Hinblick auf „Rio+20“ Dez. 2011 Berlin

Internationale Green Economy Konferenz Febr. 2012

vgl. auch Rad Map –pdf zu Veranstaltungen vor Rio+20

„Green Economy“ soll das  wesentliches Thema in rio 2012 sein. Bei der Vorbereitungskonferenz der CSD in New York im Mai 2011 gab es einen Eklat, weil UN-Diplomaten und Aussenminister aus der G77 (Gruppe der 3.Welt-Länder) (z.B. Syrien und Sudan) mit großer Inkompoetenz äußerst destruktive Argumentationslinien aufbauten, die die Konferenz platzen ließen, so dass man fragen darf, ob mit dieser Zusammensetzung der UN-Gruppierungen überhaupt eine vorwärtsgerichtete und noch dazu zukunftsfähige Politik machbar ist. (vgl. Jürgen Maier) Aus linken NGOs wird kritisiert, dass dieses marktwirtschaftlich orientierte Konzept vor allem aus den entwicklungsstarken Ländern (G9) favorisiert wird, womit fundamentalere Forderungen nach einer nachhaltigen Lebensweise blockiert würden.

Ob in Rio 2012 auch eine Arbeitsgruppe zum Kapitel 36 der Agenda 21 einberufen wird, weiß ich nicht. Das Vorgeplänkel und die angezeigten Tagungen in Deutschland lassen aber kaum vermuten, dass man in Rio mit wichtigen Ergebnissen aufwarten wird. Das Desaster der letzten internationalen Klima-Konferenz in Durban wirft dunkle Schatten auf den Sommer in Rio.

 

 

 
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